Mit einem Top-Zertifikat auf Bayer und einem Discounter auf Adidas werden in diesen Tagen wieder zwei Produkte fällig, die wir an dieser Stelle als Marktidee thematisiert haben. Unser heutiger Rückblick zeigt, dass sich Zertifikate auch dann lohnen können, wenn die ursprüngliche Idee nicht zu 100 Prozent aufgeht.
Isoliert betrachtet war die Marktidee vom 8.11.23 ganz klar ein Flop. Das damals präsentierte Top Zertifikat der UniCredit auf die Aktie von Bayer (HVB6HJ) bescherte Anlegern ein Minus von 25,5 Prozent. Weil die nur am Ende aktive Barriere bei 66,84 Euro bei einem Schlusskurs von 28,35 Euro am finalen Bewertungstag (6.10.) deutlich unterschritten wurde, werden diese Woche pro Zertifikat 14 Bayer-Aktien ins Depot gebucht. Zudem gibt es eine Zahlung von 27,25 Euro auf das Verrechnungskonto. Kleiner Trost: Die Aktionäre von Bayern haben in diesem Zeitraum gut 31 Prozent verloren und selbst unter Berücksichtigung der zwei erfolgten (geringen) Dividendenzahlungen klar schlechter abgeschnitten.
Wir hatten das Zertifikat damals für sehr renditehungrige Anleger ausgewählt. Bei einer Gewinnchance von über 180 Prozent und im Vergleich zur Aktie sogar geringeren Verlustrisiken war das Chance/Risiko-Profil sehr viel versprechend. Das damalige Konsens-Kursziel der Analysten (62 Euro) lag zudem im Bereich der Barriere und schon ein Annähern an dieses Niveau hätte das Zertifikat während der Laufzeit deutlich beflügelt. Zu mehr als einer Bodenbildung nach der erneuten Abwärtsbewegung Ende 2023/Anfang 2024 hat es bei der Bayer-Aktie in den vergangenen Monaten dann aber leider nicht gereicht.
Kurz vor dem Ende der Laufzeit steht das vor gut einem Jahr (Marktidee vom 9.10.24) hier vorgestellte Discountzertifikat auf Adidas. Am kommenden Freitag ist der finale Bewertungstag. Um den Höchstbetrag einstreichen zu können, muss die Aktie des Sportartikelherstellers dann mindestens bei 200 Euro schließen. Das ist bei aktuellen Notierungen von rund 188 Euro noch machbar, wenn der Anfang September gestartete Aufwärtstrend nach der jüngsten Korrektur schnell wieder aufgenommen wird. Wahrscheinlicher ist Stand jetzt aber die Einbuchung der Aktie (im Bezugsverhältnis von 14,9611/1), deren fairer Wert von Analysten im Schnitt auf rund 243 Euro taxiert wird.
Vor gut einem Jahr notierte Adidas bei 235,50 Euro und stieg nach einer längeren Seitwärtsbewegung im Februar sogar bis auf rund 264 Euro. Dann jedoch folgte der Absturz bis auf 161 Euro und die aktuell noch laufende Erholung. Am Ende könnte sich der damalige Risikopuffer von gut 15 Prozent also als etwas zu dünn erweisen. Trotzdem hat der Discounter seine Stärken klar ausspielen können. Denn während die Aktie unter dem Strich gut 20 Prozent verloren hat, liegt das Zertifikat aktuell sogar knapp zwei Prozent im Plus (HS8HFZ) und war damit eindeutig die bessere Alternative im Vergleich zur Aktie selbst.