27.11.2024, 11:59
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Amazon – Die Glocken klingen Jahr für Jahr etwas süßer (und auch früher)

In zwei Tagen ist wieder Black Friday. Kurz darauf folgt der Cyber Monday. Viele Verbraucher hoffen an diesen Tagen (und auch schon vorher) auf „unschlagbare Schnäppchenpreise“, während sich der Einzelhandel einen deutlichen Umsatzschub verspricht. Zudem dienen die Zahlen auch als Indikation für den weiteren Verlauf des Weihnachtsgeschäfts. Der Online-Handel dürfte hier in diesem Jahr wieder besonders profitieren.

Der Trend zum Einkaufen im Internet lässt sich nicht mehr aufhalten. Schließlich kennen die jungen Leute von heute kaum noch etwas anders. Wer aus dieser Generation läuft denn noch mit vollgepackten Einkaufstüten durch zugige Innenstädte und zahlt horrende Preise im Parkhaus? Umfragen zufolge wollen über 70 Prozent der amerikanischen Verbraucher am Freitag online auf Schnäppchenjagd gehen. Prognostiziert werden Ausgaben von 10,8 Milliarden US-Dollar, was ein Plus von 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeuten würde. Für den Cyber Monday liegen die aktuellen Schätzungen sogar bei einem Umsatz von 13,2 Milliarden Dollar. Den Aktionären von Amazon dürfte das mehr als recht sein. Immerhin ist der Online-Handel immer noch der Hauptumsatztreiber des Konzerns. Die Gewinne werden mittlerweile allerdings hauptsächlich in anderen Bereichen wie dem Cloud-Geschäft erzielt.

Die Bewertung von Amazon ist nicht ganz so einfach zu analysieren wie bei vielen anderen Unternehmen. Das liegt vor allem daran, dass der Online-Riese keine langjährige Gewinnhistorie vorzuweisen hat und 2022 bein EBIT noch mal einen Verlust auswies. Die insgesamt sehr positive Entwicklung des Konzerns zeigt sich aber in dem seit vielen Jahren deutlich steigenden Umsatz und einer unter dem Strich klar aufwärts gerichteten Bruttomarge. Die hat sich von 2013 bis 2023 mehr als verdoppelt und lag zuletzt bei über 45 Prozent. Die momentan bei 3,1 gelandete Kennzahl des EV/Umsatz schwankte in den vergangenen zehn Jahren zwischen 1,3 und 4,1, so dass wir uns hier gerade knapp über dem Durchschnittswert befinden. Anders sieht es beim EV/EBITDA (13,4 versus 18,6 im Schnitt) und beim KBV (6,1 versus 11,8 im Schnitt) aus. Das 12-month-Forward-KGV liegt aktuell bei 34, während der Gewinn je Aktie in den nächsten zwei Jahren um 19 bzw. 24 Prozent steigen sollen.

Als Alternative zum Kauf der seit Anfang 2023 um 155 Prozent gestiegenen Aktie könnten nicht mehr ganz so euphorische Amazon-Fans für die kommenden Monate auf Discount-Zertifikate ausweichen, die immer noch sehr attraktive Konditionen ausweisen. Bei einem Cap von 200 Dollar (im Bereich der alten Rekordhochs aus dem Sommer) und einer Laufzeit von gut einem Jahr lassen sich zurzeit Seitwärtsrenditen von um die 14 Prozent erzielen (bei unveränderten Wechselkursen). Top-Konditionen bietet dabei Morgan Stanley, deren Discounter gegenüber der Aktie einen Abschlag von gut 16 Prozent ausweist (MG41TT). Daraus resultiert ein maximaler Ertrag von 15,0 Prozent (14,0 Prozent p.a.). Bei Schlusskursen unterhalb des Caps erfolgt die Abrechnung allerdings ebenfalls in Cash, es werden also keine Aktien eingebucht.


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