13.09.2024, 14:00
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Deutschland-Skepsis und US-Euphorie

Berater schrauben US-Aktien-Gewichtung auf Allzeithoch – Vertrauen in Deutschland nimmt weiter ab – Interesse an Gold steigt nach Rekordhoch – Kryptos werden weiter abgelehnt

Bei der Anfang September durchgeführten Quartals-Umfrage zur Ausrichtung des DZB Fundament haben die Anlageberater und Vermögensverwalter im DZB Plenum die Allokationsvorgabe für US-Aktien auf den höchsten jemals erreichten Stand gesetzt. Im Vergleich zum März ging es um 2,6 Prozentpunkte auf 25,4 Prozent hoch, nachdem die Quote im Juni bereits auf 24,9 Prozent gestiegen war. Das letzte Mal, dass die Gewichtung der US-Werte bei einem Viertel des Portfolios lag, war vor exakt zwei Jahren. Die vergleichsweise hohe Bewertung der US-Indizes wird weiterhin billigend in Kauf genommen. Eine mutige Entscheidung, die sich bislang aber ausgezahlt hat. Wie anfällig der Leitindex S&P 500 durch die Dominanz von Werten wie Apple, Microsoft, Amazon oder Nvidia (sie kommen zusammen auf einen Anteil von über 20 Prozent) geworden ist, deutete sich allerdings Anfang August an, als die Auflösung von Carry-Trades kurzfristig zu starken Rücksetzern in dem Index führte. Auch deshalb denken wir bei dem US-Investment über einen Wechsel in ein breiter gestreutes Kursbarometer nach. Deutlich bemerkbar macht sich in der aktuellen Umfrage die weit verbreitete Deutschland-Skepsis. Die Vorgabe für den Anteil heimischer Aktien ist gegenüber März um 2,6 Prozentpunkte gefallen und nähert sich mit 10,2 Prozent wieder den einstelligen Niveaus, die zuletzt Ende 2023 erreicht worden waren. Derweil ist der Dax im August auf neue Rekordhochs gestiegen, auch weil die großen Indexmitglieder ihr Geld weitestgehend im Ausland verdienen und von der heimischen Konjunkturflaute weniger stark betroffen sind als viele kleine Unternehmen. Während es bei den Vorgaben im Anleihesegment unter dem Strich keine großen Veränderungen gab, ist das Interesse an Rohstoffen und vor allem Gold etwas deutlicher gestiegen. Veränderungen in unserem DZB Portfolio „Fundament“ sind deshalb aber nicht notwendig, da der Kursanstieg des Gold-Investments bereits zu einem höheren Depotanteil geführt hat. Bei den Krypto-Assets ist die „Ablehnungsquote“ mit 72 Prozent weiterhin so hoch, dass eine Berücksichtigung in unserem Basisdepot aktuell noch nicht in Frage kommt. Die nächste Möglichkeit, Einfluss auf die Allokationsvorgabe zu nehmen, besteht ab Ende November über das DZB Plenum. Die Ergebnisse der Umfrage und etwaige Umschichtungen im DZB Fundament werden nach Abschluss der Abstimmung auf dzbportfolio.de veröffentlicht. Dort kann auch jederzeit die Entwicklung der einzelnen Depots und deren genaue Zusammensetzung eingesehen werden.


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